Unsere Theaterfahrt nach Parchim

Ditte Clemens

Applaus, Applaus – über die Theaterfahrt nach Parchim

An diesem Tag gab es Applaus ohne Ende. Den ersten Applaus erhielt der Fahrer von Rebus nach der freundlichen Begrüßung. Er fuhr nicht schnurstracks vom Güstrower Bahnhof zur Kulturmühle nach Parchim, sondern es gab noch einen Zwischenstopp in der Südstadt und zwei Dörfern. Den nächsten Applaus spendeten die 47 Teilnehmer dieser Fahrt dem Intendanten des Theaters, Thomas Ott-Albrecht. Für seine informative und unterhaltsam vorgetragene Führung von der über 100 Stufen erreichten 5. Etage wieder nach unten wurde nach jedem Halt in die Hände geklatscht. Man kam aus dem Staunen nicht heraus über den Umbau und die Erweiterung der historischen Mühle an der Elde. Alles vom Feinsten und überwältigend der Blick aus sämtlichen Etagen auf eine der ältesten Städte in Mecklenburg durch die der längste Fluss des Landes fließt. Für ca. 40 Millionen wurde hier ein Kulturzentrum mit einem Theaterneubau geschaffen.  Das neue Zuhause des „Jungen Staatstheaters Parchim“ zu sehen, löst Faszination, aber bei den Besuchern aus Güstrow auch ein wenig Neid und die Erkenntnis aus, dass scheinbar Unmögliches möglich ist, wenn Politiker aller Parteien in Stadt und Landkreis sich gemeinsam engagieren.

Nach der Führung durch das Theater gab es im Restaurant „Mahlwerk“, das sich im denkmalsgeschützten Gebäude befindet, drei schmackhafte Gerichte zur Auswahl. Wenn es üblich wäre, dass man nach einem guten Essen klatscht, hätte es auch für das Personal in der Küche und die flotte Bedienung Beifall gegeben.

Dann ertönte der Gong für „Auf ein zweites Bier am Klavier“. Acht Schauspielerinnen und Schauspieler stellten in diesem Programm jeweils zwei Lieblingslieder von sich vor und erzählten, warum sie sich für diese Titel entschieden hatten. Überraschend war die Qualität des Gesangs und die perfekte Beherrschung zahlreicher Instrumente durch die Schauspieler. Stehende Ovationen gab es für das Lied „Es ist an der Zeit“ von Hannes Wader. Diese Hymne der einstigen Friedensbewegung, die man leider heute kaum noch hört, wurde sehr bewegend vorgetragen. Die Zugabe an diesem Theaterabend bestimmte das Publikum selbst, in dem jeder auf dem Bierdeckel seinen Lieblingstitel angekreuzt hatte. Danach ein nicht enden wollender Applaus für das Programm.

„Das war ein schöner Tag“, sagten viele auf dem Weg zum Bus. Und nach solchen Worten können sich die Organisatoren vom Vorstand des Vereins ruhig selbst einmal auf die Schultern klopfen.